Kultur

Sebastiao Salgado erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2019

Verleih. in der Frankfurter Paulskirche


2.v.links Salgado, Preisverleihung (Quelle: Ekkehard Boldt)
GDN - Die Verleihung fand heute zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Frankfurter Paulskirche statt, die bewegende Laudatio hielt Regisseur Wim Wenders. Es ist das erste Mal, dass ein Fotograf die renommierte und mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung erhält.
v.l.Riethmüller,Salgado,Feldmann Preisverleihung
Quelle: Ekkehard Boldt
“Auch wenn er kein einziges Foto gemacht hätte, wäre er dennoch ein Held des Friedens.“ so Wenders und weiter ...“dass sogar der tropische Regenwald wieder komplett neu aufgeforstet werden kann, die Quellen wieder sprießen, die Vögel und Insekten wieder zurück kommen, auch dieses Kapitel des Lebens könnte -Genesis- heißen.“ Gleichnamig mit seinem letzten Projekt, welches er der unberührten Natur widmete. “Eine Genesis in der wir Verantwortung übernehmen.“ Mit seiner Institution "Instituto Terra" habe er eine Einrichtung geschaffen, die einen direkten Beitrag zur Wiederbelebung von Biodiversität und Ökosystemen leistet.
Der brasilianische Fotograf fordere soziale Gerechtigkeit und Frieden und verleihe der weltweit geführten Debatte um Natur und Klimaschutz Dringlichkeit, hieß es in der Begründung des Deutschen Buchhandels, der den Preis vergibt. Salgado zeigt auf, wie fragil die Welt mittlerweile geworden ist. Angesichts der weltweiten humanitären Krise sowie der Klimakrise zeichnet der Börsenverein eine Persönlichkeit aus, deren Werk in engagierter Auseinandersetzung mit diesen beiden Themen steht.
Wim Wenders hatte mit “Das Salz der Erde“ einen Film über Leben und Werk Salgados gedreht, der 2015 als bester Dokumentarfilm für den Oscar nominiert war.
Über Sebastião Salgado
Sebastião Ribeiro Salgado wurde 1944 in Aimorés, Brasilien, geboren. Er wuchs auf einer Rinderfarm auf und studierte Wirtschaftswissenschaften. Als er sich zusammen mit seiner Frau, die Architektin Lélia Wanick Salgado, in der linken Oppositionsbewegung gegen die brasilianische Militärdiktatur engagierte, musste er 1969 nach Paris emigrieren. Anfang der 70er-Jahre entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie. 1994 gründete er mit seiner Frau die Fotoagentur "Amazonas Images".
Bei seinen Langzeitprojekten zu Armut, Flucht, Heimatlosigkeit und Krieg sind ausnahmslos in Schwarz-weiß gehaltene Fotografien die Hauptmotive. Zahlreiche Projekte und sie begleitende Fotobände sind in Zusammenarbeit mit Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, UNICEF, UNESCO oder Reporter ohne Grenzen entstanden. Ein Projekt über das Schicksal von Flüchtlingen führte Salgado in mehr als 40 Länder.

2004 begann Salgado mit dem Projekt Genesis, mit dem er seine Eindrücke der unberührten Natur, den dort angesiedelten Tieren und isoliert lebenden Menschen aus ursprünglichen Kulturen wiedergeben wollte.
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins
Quelle: Ekkehard Boldt
Sebastião Salgado mit Ehefrau Lélia Wanick
Quelle: Ekkehard Boldt
Regisseur Wim Wenders
Quelle: Ekkehard Boldt
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.